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Debian 11

Welche Pakete zu installieren und zu konfigurieren sind, erklären wir in wenigen Schritten in diesem Artikel.

Wenn Sie Debian installieren, gelangen Sie schließlich zu einem "Softwareauswahl"-Dialog, der eine Liste von Kontrollkästchen enthält, um die Software auszuwählen, die Sie zunächst installieren möchten. Hier ist das Kontrollkästchen "Debian-Desktop-Umgebung" bereits angekreuzt. Wenn Sie dieses Kontrollkästchen deaktivieren und alle anderen Kontrollkästchen für die Desktop-Umgebung (GNOME, Xfce usw.) nicht ankreuzen, führt dies zu einer GUI-losen Installation:

Software selection

Systemvoraussetzungen#

Es gelten die allgemeinen Systemvoraussetzungen.

Dieser Artikel bezieht sich auf Debian GNU/Linux 11 "bullseye". Um zu bestimmen, welche Debian Version eingesetzt wird, kann auf der Konsole dieser Befehl ausgeführt werden:

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cat /etc/debian_version

Als Systemarchitektur sollte ein x86 in 64bit zum Einsatz kommen:

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uname -m

x86_64 bedeutet 64bit, i386 oder i686 lediglich 32bit.

Installation der Pakete#

Die Standard-Repositories von Debian GNU/Linux bringen bereits alle nötigen Pakete mit, um

  • den Apache Webserver 2.4,
  • die Script-Sprache PHP 7.4,
  • das Datenbankmanagementsystem MariaDB 10.5 und
  • den Caching-Server memcached

zu installieren:

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sudo apt update
sudo apt install apache2 libapache2-mod-php mariadb-client mariadb-server php php-bcmath php-cli php-common php-curl php-gd php-imagick php-json php-ldap php-mbstring php-memcached php-mysql php-pgsql php-soap php-xml php-zip memcached unzip sudo moreutils

Konfiguration#

Die installierten Pakete für Apache Webserver, PHP und MariaDB bringen bereits Konfigurationsdateien mit. Es empfiehlt sich, abweichende Einstellungen in gesonderten Dateien zu speichern, anstatt die vorhandenen Konfigurationsdateien anzupassen. Bei jedem Paket-Upgrade würden die abweichenden Einstellungen bemängelt oder überschrieben werden. Die Einstellungen der Standardkonfiguration werden durch die benutzerdefinierten ergänzt bzw. überschrieben.

PHP#

Zunächst wird eine neue Datei erstellt und mit den nötigen Einstellungen befüllt:

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sudo nano /etc/php/7.4/mods-available/i-doit.ini

Diese Datei erhält folgenden Inhalt:

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allow_url_fopen = Yes
file_uploads = On
magic_quotes_gpc = Off
max_execution_time = 300
max_file_uploads = 42
max_input_time = 60
max_input_vars = 10000
memory_limit = 256M
post_max_size = 128M
register_argc_argv = On
register_globals = Off
short_open_tag = On
upload_max_filesize = 128M
display_errors = Off
display_startup_errors = Off
error_reporting = E_ALL & ~E_DEPRECATED & ~E_STRICT
log_errors = On
default_charset = "UTF-8"
default_socket_timeout = 60
date.timezone = Europe/Berlin
session.gc_maxlifetime = 604800
session.cookie_lifetime = 0
mysqli.default_socket = /var/run/mysqld/mysqld.sock

Der Wert (in Sekunden) von session.gc_maxlifetime sollte größer gleich dem Session Timeout in den Systemeinstellungen von i-doit sein.

Der Parameter date.timezone sollte auf die lokale Zeitzone anpasst werden (siehe Liste unterstützter Zeitzonen).

Anschließend werden die benötigten PHP-Module aktiviert und der Apache Webserver neu gestartet:

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sudo phpenmod i-doit
sudo phpenmod memcached
sudo systemctl restart apache2.service

Apache Webserver#

Der Default-VHost wird deaktiviert und ein neuer angelegt:

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sudo a2dissite 000-default
sudo nano /etc/apache2/sites-available/i-doit.conf

In dieser Datei wird die neue VHost-Konfiguration gespeichert:

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<VirtualHost *:80>
        ServerAdmin i-doit@example.net

        DocumentRoot /var/www/html/
        <Directory /var/www/html/>
                AllowOverride All
                Require all granted
        </Directory>

        LogLevel warn
        ErrorLog ${APACHE_LOG_DIR}/error.log
        CustomLog ${APACHE_LOG_DIR}/access.log combined
</VirtualHost>

i-doit liefert abweichende Apache-Einstellungen in Dateien mit dem Namen .htaccess mit. Damit diese Einstellungen berücksichtigt werden, ist die Einstellung AllowOverride All nötig.

Im nächsten Schritt werden der neue VHost und das nötige Apache-Modul rewrite aktiviert sowie der Apache Webserver neu gestartet:

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sudo a2ensite i-doit
sudo a2enmod rewrite
sudo systemctl restart apache2.service

MariaDB#

Damit MariaDB eine gute Performance liefert und sicher betrieben werden kann, sind einige, wenige Schritte nötig, die penibel ausgeführt werden sollten. Dies fängt an mit einer sicheren Installation. Den Empfehlungen sollte gefolgt werden. Der Benutzer root sollte ein sicheres Passwort erhalten:

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sudo mysql_secure_installation

Damit i-doit beim Setup den Benutzer root verwenden darf, ruft man die Shell von MariaDB auf:

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sudo mysql -uroot

Passwort für den MariaDB root-benutzer

Sollte der MariaDB root-Benutzer noch kein Passwort besitzen, wird der Datenbankzugriff nach der Ausführung des ALTER USER Statements nicht mehr funktionieren. Daher sollte dem MariaDB root-Benutzer zuvor ein Passwort vergeben werden:

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```sql
SET PASSWORD for 'root'@'localhost' = PASSWORD ('passwort)';
```

In der Shell von MariaDB werden nun folgende SQL-Statements ausgeführt (Das 'passwort' muss durch das aktuelle Passwort des Benutzers 'root' ersetzt werden) :

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ALTER USER 'root'@'localhost' IDENTIFIED VIA mysql_native_password USING PASSWORD('passwort');
FLUSH PRIVILEGES;
EXIT;

Nutzung von MariaDB 10.3 und abwärts

Bis MariaDB Version 10.3 wird das UPDATE-Statement in der user-Tabelle unterstützt.

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UPDATE mysql.user SET plugin = 'mysql_native_password' WHERE User = 'root';

Anschließend wird MariaDB gestoppt. Wichtig ist hierbei das Verschieben von nicht benötigten Dateien (andernfalls droht ein signifikanter Performance-Verlust):

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mysql -uroot -p -e"SET GLOBAL innodb_fast_shutdown = 0"
sudo systemctl stop mysql.service
sudo mv /var/lib/mysql/ib_logfile[01] /tmp

Für die abweichenden Konfigurationseinstellungen wird eine neue Datei erstellt:

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sudo nano /etc/mysql/mariadb.conf.d/99-i-doit.cnf

Diese Datei enthält die neuen Konfigurationseinstellungen. Für eine optimale Performance sollten diese Einstellungen an die (virtuelle) Hardware angepasst werden:

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[mysqld]
# This is the number 1 setting to look at for any performance optimization
# It is where the data and indexes are cached: having it as large as possible will
# ensure MySQL uses memory and not disks for most read operations.
#
# Typical values are 1G (1-2GB RAM), 5-6G (8GB RAM), 20-25G (32GB RAM), 100-120G (128GB RAM).
innodb_buffer_pool_size = 1G
# Use multiple instances if you have innodb_buffer_pool_size > 10G, 1 every 4GB
innodb_buffer_pool_instances = 1
# Redo log file size, the higher the better.
# MySQL/MariaDB writes two of these log files in a default installation.
innodb_log_file_size = 512M
innodb_sort_buffer_size = 64M
sort_buffer_size = 262144 # default
join_buffer_size = 262144 # default
max_allowed_packet = 128M
max_heap_table_size = 32M
query_cache_min_res_unit = 4096
query_cache_type = 1
query_cache_limit = 5M
query_cache_size = 80M
tmp_table_size = 32M
max_connections = 200
innodb_file_per_table = 1
# Disable this (= 0) if you have only one to two CPU cores, change it to 4 for a quad core.
innodb_thread_concurrency = 0
# Disable this (= 0) if you have slow harddisks
innodb_flush_log_at_trx_commit = 1
innodb_flush_method = O_DIRECT
innodb_lru_scan_depth = 2048
table_definition_cache = 1024
table_open_cache = 2048
# Only if your have MySQL 5.6 or higher, do not use with MariaDB!
#table_open_cache_instances = 4
innodb_stats_on_metadata = 0
sql-mode = ""

Abschließend wird MariaDB gestartet:

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sudo systemctl start mysql.service

Nächster Schritt#

Das Betriebssystem ist nun vorbereitet, sodass i-doit installiert werden kann:

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